DIE FRAGE NACH DEN ROSEN
Lesung und Geburtstagsfest 

Datum: 25/11/2016

Uhrzeit: 20:00 h

Ort: Das Attico

Hochgestimmt, ohne hochtönend zu sein, singt Michael Donhausers Nachdichtungsversuch Waldwand das Lied einer vergangenen Zeit als beinahe absatzloses Echo auf ein zwar allseits bewundertes, aber kaum gelesenes Werk: Adalbert Stifters Witiko (1867). Seinem Vorbild nicht von der Seite weichend, zeichnet Waldwand die Geschichte seines Helden, des besonnenen Reiters Witiko, bis hin zur Gründung des Adelsgeschlechts der Witigonen Schritt für Schritt nach, ohne sich dabei einer anderen Sprache als jener der vorliegenden Erzählung zu befleißigen. So strebt der Dichter als Chronist (der auch Chronist des Chronisten ist) nicht nach der überblickenden Geste des Wissenschaftlers, die von außen an das Werk herantritt, sondern geht so lange und behutsam mit dem Gelesenen mit, bis die Lektüre ihrerseits eine fort zu schreibende Erzählung ergibt. Dank dieser eigentümlichen, episch verwandelnden Herangehensweise, die der Durchdringung näher als der Einfühlung steht und auch das Ungereimte weiterträgt, wird Michael Donhausers Zweitschrift der Originalschöpfung gerecht, gerade indem er ihre Erfahrung wiederholt und ihr Geheimnis intakt lässt. „Ja, es geschehen Zeichen und Wunder, und Mächte wachsen und vergehen.“

Wenn vergehende Zeit in einen Jahrestag mündet, besteht aller Anlaß zum Feiern: Anlässlich des 60. Geburtstages von Michael Donhauser wollen wir uns, mit Freunden und Gästen, Trinksprüchen und Gedichten sowie der gerade erschienenen Paraphrase des Witiko, im Attico (sic!) zusammensetzen.

Umschlagbild: Waldwand, Matthes & Seitz, November 2016

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„Immer wieder habe ich in diesem breit angelegten Werk Abschnitte gelesen, in denen Stifter sprachlich etwas zustößt, was ein gestalterischer Wille allein nicht hervorbringen kann.“ M. Donhauser

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Michael Donhauser, geboren 1956 in Vaduz (F. Liechtenstein), studierte 1976 – 1983 Germanistik und Romanistik in Wien. Abschluss mit einer Arbeit zu den deutschen Übersetzungen von Charles Baudelaires „Fleurs du Mal“. Seit 1986 Veröffentlichungen von Gedichten sowie Erzählungen und einem Roman. Nach 1996 zudem essayistische Arbeiten, unter anderem zur Poetik in Werken der Literatur und Kunst. Gelegentlich Übersetzungen aus dem Französischen (Arthur Rimbaud, Francis Ponge). Zuletzt erschienen: Schönste Lieder. Urs Engeler Editor. Weil am Rhein 2007; Nahe der Neige. Urs Engeler Editor. Weil am Rhein 2009; Variationen in Prosa. Matthes & Seitz Berlin. Berlin 2013; Waldwand. Eine Paraphrase. Matthes & Seitz Berlin. Berlin 2016. Michael Donhauser lebt hauptsächlich in Wien.

DER EINTRITT IST FREI!!

Unter kulinarischer Mitwirkung von Literatur Lana”